mission Steillagen:
ein kulturerbe frankens schützen und erhalten
„Es hat Gründe, warum es Weinberg und nicht Weinacker heißt.“ Wir ETHOS-Winzer verpflichten uns zum Erhalt von typisch fränkischen Steil- und Terrassenlagen.
Was sind steillagen?
Als Steillagen bezeichnet man Weinberge, die man in der Regel nicht mehr mit radgetriebenen Fahrzeugen bewirtschaften kann. Ab etwa 50% Steigung können diese Lagen fast nur noch durch Handarbeit bewirtschaftet werden. Der Bearbeitungsaufwand ist deswegen mindestens doppelt so groß wie in flachen Lagen.
Weil das natürlich viel teurer ist, fallen zunehmend uralte, steile Weinberge und Terassenlagen aus der Produktion heraus und werden durch flache Lagen ersetzt.
Steil- und Terrassenlagen erhalten – wieso eigentlich?
Warum sollte Wein nicht wie Zuckerrüben in flachen Gebieten angebaut werden? Es wäre viel einfacher, schneller und kostengünstiger. Dennoch gibt es gute Gründe, die für den Erhalt von Steil- und Terrassenlagen sprechen:
Steillagen als Kulturlandschaft
Es ist ein Bild, an dem sich nicht nur wir Franken, sondern auch Jahr für Jahr unzählige Touristen erfreuen: die steilen Weinberge in Franken! Diese markanten Hänge prägen das Bild unserer Landschaft und sind daraus nicht wegzudenken. Nicht bewirtschaftete steile Lagen fallen dagegen oft schon von weitem auf. Wir kämpfen für den Erhalt unserer Steillagen wie vor uns schon unsere Eltern und Großeltern.
Steillagen als Lebensraum
Steilhänge mit ihren Böschungen, Weinbergsmauern und Felsvorsprüngen bieten den idealen Lebensraum für viele Tierarten. Typische „Bewohner“ unserer fränkischen Steilhänge sind Wildbienen und Schmetterlinge, die Mauereidechse, deren Lebensraum warme Trockenmauern sowie Steinhaufen sind und nicht zu vergessen die Weinbergsschnecke sowie Schlingnatter. Wir ETHOS-Winzer stehen für naturnahen Weinbau mit sozialer und biologischer Verantwortlichkeit.
Steillagen-Weine schmecken besser
Wir sind davon überzeugt, dass die harte Arbeit in einem fränkischen Steillagenwein schmeckbar ist. Eine seit über 100 Jahren bewirtschaftete Steillage besitzt einen speziellen Boden mit einer besonderen Mineralität. Die intensivere Sonneneinstrahlung und die aufwendigere Bewirtschaftung im Vergleich zu flachen Lagen ermöglichen die Herstellung von individuellen Weinen mit mehr Charakter und Tiefe. Die Rebstöcke in solchen Lagen sind stets gefordert, um ihre Trauben optimal mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen, was dazu führt, dass sie nicht übermäßig viele Trauben produzieren.
Wie kann eine Alternative zur Steillage aussehen? Projekt Querterrassierung
Quer statt hoch: 2021 hat das Weingut Neder aus Ramsthal rund 1.200 Arbeitsstunden in den Bau von Querterrassen investiert. Eine Fläche von 2 ha, die vorher in Fallrichtung gezeilt war, wurde in Kleinterrassen aufgeteilt, die nun quer zum Hang verlaufen und eine einfachere Bewirtschaftung der Steillage ermöglichen.
Bereits zwei Jahre später zeigt sich, dass sich die Investition aus ökologischer Sicht schon gelohnt hat: An der Terrassenböschung sind großflächig wertvolle Lebensräume für die heimische Flora und Fauna entstanden.
Ein Projekt für die Zukunft, denn die Rebstöcke werden mindestens die nächsten 50 Jahre wachsen und gedeihen. Den ersten Wein erwartet Lorenz Neder in 2025.