Eine historische Anbaumethode wird aufrechterhalten:

Wenn ETHOS-Winzer Marcel Hümmler im Museumsweinberg arbeitet, dann meist in gebückter Haltung, auf den Knien robbend. Nach der traditionellen Kopferziehung werden hier die Reben an drei Pfählen hochgebunden: einer unterhalb, einer am und einer oberhalb des Rebstocks. Der Kopf des Rebstocks befindet sich knapp über dem Boden. So sind die Reben im Winter durch Laub und Erde geschützt.

Die Besonderheit: Auf den 1000 m² kultiviert Marcel 17 verschiedene Rebsorten, darunter alte fränkische Sorten wie Adel- und Vogelfränkisch, Weißer Heunisch, Hartblau. Während im 19. Jahrhundert der Trend dazu überging, Wein im „reinen Satz“ anzubauen, diente der gemischte Anbau jahrhundertlang vor allem dazu, dem Winzer einen gewissen Traubenertrag zu sichern. In ganz Franken gibt es heute bei einer Weinbaufläche von 6000 Hektar nur noch etwa acht Hektar mit dem alten Satz.

ETHOS-Winzer Marcel Hümmler hält im Museumsweinberg ein Stück Geschichte lebendig. Und wie schmeckt der „Frantiquo“, eine Wortschöpfung aus „Franken“ und „Antiquo“?
„Der Wein ist vielschichtig und facettenreich in der Aromatik. Der Reifeprozess geht in der Flasche weiter. Wenn wir unseren Frantiquo nach einiger Zeit wieder probieren, sind wir selbst überrascht, welche Aromen im Vordergrund stehen.“